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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 89

1911 - Erfurt : Keyser
Dietrich ist nur noch Johann Philipp 1664 als Eroberer eingezogen, ihm mußte die Stadt ihr Landgebiet und das gesamte Stadlvermögen uberlassen. inach Prof. Dr. Carl Beyer.) 31. Erfurt im 14. Jahrhundert. Ein Stadtbild. Der heutige Mensch ist kaum noch imstande, sich das Stratzen-leben einer mittelalterlichen Stadt in seiner ganzen Vielgestaltigkeit vorzustellen. Aeutzeres der Stadt: Die Gassen waren damals schmale Häuserreihen, die sich oft so nahe gegenüberstanden, daß die Nachbarn sich ohne allzugroße Anstrengung über sie hinweg die Hand reichen konnten. Schon das Obergeschoß war stark übergebaut, und das „Uebergezimbre" ragte mit jedem neuen Stockwerk weiter bor. Oft neigten sich die Spitzen der Giebel so nahe gegeneinander, daß Licht und Luft nur sehr dürftig in die Gassen und in die Häuser hinabdringen konnten. In der Erfurter Altstadt finden sich heute noch zahlreiche Gassen, die mit ihrer ganzen Regellosigkeit und Enge aus dem frühen Mittelalter stammen, nur daß die alten Häuslein längst verschwunden sind und daß die heute dort stehenden Häuser gar keinen Begriff von dem starken „Uebergezimbre" der alten Zeiten geben. Besonders bezeichnend für die Beschaffenheit der Straßen im alten Erfurt ist, daß man die Marktstraße, heute in ihrem östlichen Teile eine der engsten Verkehrsstraßen der Stadt, die „breite Straße" ober auch kurzweg „die Straße" nannte, weil in ihr zwei Wagen vorüberfahren konnten. Dann kam im alten Erfurt noch etwas anderes hinzu: die Klingen. Es gab viele Gassen, in denen die offenen, von der Gera und der Hirschlache gespeisten Kanäle die ganze Breite einnahmen. Ließen die sonstigen Verhältnisse der Gasse einen Wagenverkehr überhaupt zu, dann fuhren die Wagen eben in den Klingen, also im Wasser. Ja, an einigen Stellen, z. B. am Langen Stege, der heutigen Schlösserbrücke, mußten die Wagen, wenn sie das jenseitige Ufer gewinnen wollten, durch das Flußbett fahren. Allerbings war der Wagenverkehr damals nicht groß und brauchte darum auf ihn bei der Anlage der Gassen und Brücken nur geringe Rücksicht genommen zu werden. Der Leiterwagen eines Bauern oder ein Wagen mit Kaufmannsgütern — das war so ziemlich alles, und es mag wohl geschehen fein, daß sich in vielen Straßen tagelang kein Wagen sehen ließ. Für die Fußgänger waren Trittsteine in die Klingen gelegt. Sie ermöglichten es, trockenen Fußes von einer Seite der Gasse zur andern zu kommen. Die letzten dieser Klingen sind erst mit dem Ban der Wasserleitung (nach 1870) verschwunden. Bis dahin haben sie ihre Be-

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 93

1911 - Erfurt : Keyser
— 93 — stimmte sie deshalb zu einem Stapelplatz sür den Handel mit den Slaven (f. Erfurts Entstehung uftv., Nr. I u. Was die Geschichte von den alten Thüringern weiß, Nr. 5). Dieser Handel vollzog sich auf dem rechten Gerauser da, wo Heute der Wenige Markt liegt. Anfänglich genügte die dort vorhandene Furt dem Marktverkehr. Als aber der Handel immer lebhafter wurde, drängte das Bedürfnis von selbst zu einem bequemeren Uebergang. Man schritt darum zum Bau einer Holz brücke, der Krämerbrücke, die, mehrmals verändert und in Stein errichtet, Heute noch als Erinnerungszeichen dasteht. Und als hätte man nur auf die Her- stellung dieses Verbindungsgliedes gewartet, so drängten sofort die Kaufleute nach und befehlen die Ränder der Brücke mit kleinen Buden. Später zog sich dann eine wohl selten unterbrochene Reihe von Vevkanfsstän-den vom Wenigen Markt nach dem Platze vor den Graden, in denen man alles kansen konnte, was zu des Lebens Nahrung und Notdurst gehörte. Täglich und zu jeder Stunde des Tages wurde hier gehandelt und verkauft, denn der Markt war in jener Zeit ein immerwährender, nicht gebunden an bestimmte Wochentage ober Jahreszeiten. Stadt und Markt waren bamals dasselbe, eine Stadt ohne Markt war einfach undenkbar. Handelsstraßen: Diesem Markt strebten neben zahlreichen Lokalwegen aus der Umgegend alle großen Straßen zu, die den Rücken des Thüringer Waldes vom Nordwestzipfel bei Lanchröden bis zum vielüberschrittenen Passe des Kahlerl erklommen und von hier nach der Thüringer Mulde, den waldigen Hängen der Hainleite und den weiten Buchenwäldern des Hessenlandes Verliesen. Sie alle wurden geschnitten von der „Königstraße", auch „Hohe Straße" oder via regia Lusatiae (Lausitz) genannt, die von den reichentwickelten niederländischen und rheinischen Kulturgegenden zum fernen slawischen Osten führte. Ihr westlicher Ausgang waren die Rheingegenden. Ueber Frankfurt a. M., Hanau, Schlüchtern, Fulda, Vacha, Eisenach trat sie ins enge Hörseltal und lief über Gotha nach Erfurt, um von hier über Eckartsberga, östlich an Naumburg vorüber, über Leipzig, Bautzen, Görlitz ihren östlichsten Punkt, die Hansestadt Breslau, zu erreichen. Durch sechs Tore zog von früh bis zu Sonnenuntergang Ne Reihe der stattlichen Frachtwagen und Karren, der Schubkärrner und Reiter in Erfurt ein und aus. Durch das Andreastor mußte alles, was in die „Vogtei", füblich von Mühlhausen i. Th. gelegen, gehörte, desgleichen „was da gehet über das Hainich nach Nordhausen" usw. Dem Johannestor entsprang die wichtigste nach Norden führende Linie. Sie verband Erfurt mit den bedeutendsten Städten der Hanse in mehreren Zweigen. Die Richtung nach der Unstrut und weiterhin nach der Saale hielt eine Straße, die vom Krämpsertor auslief. Eine ihrer wichtigsten Abzweigungen war die Kupferstraße, so genannt nach den

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 143

1902 - Karlsruhe : Lang
— 143 - Mörser aufgestellt, die innerhalb 24 Stunden mit Leichtigkeit 5000 Geschosse in die L>tadt schleudern konnten. Die Belagerung^-arbeiten waren so weit vorgeschritten, daß ein Sturm an der Nordseite der Festung mit Aussicht auf Erfolg unternommen werden konnte. Am 27. wurde die Stadt mit größter Heftigkeit Fürst Bismarck. beschossen. General Uhrich sah ein, daß die Festuug nicht länger zu halten war. Auf dem Münsterturme wurde abeuds 3/46 Uhr die weiße Flagge aufgezogen, und am 28. morgens 2 Uhr wurde in einer Baracke bei Königshofen die Übergabe unterzeichnet. Nach 189 Jahren der französischen Herrschaft war Straßburg wieder in deutschen Händen. Die Besatzung, 451 Offiziere und 17 000 Soldaten wurden kriegsgefangen. Am 30. September zog der siegreiche General in die Stadt ein. Das Einschließungsheer vor Metz hatte einen harten Stand. Die eingeschlossene Armee war an Zahl stärker und machte viele Ausfälle, die jedoch mit gewohnter Tapferkeit zurückgewiesen wurden. Im Oktober trat anhaltender Regen ein, wodurch den braven Truppen der Dienst sehr erschwert wurde. Allein weder die feindlichen Angriffe, noch die Unbilden der Witterung, noch die mangelhafte Verpflegung vermochte sie in ihrer Ausdauer

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 277

1902 - Karlsruhe : Lang
Arusus' Tod. 1. Drusus ließ in Deutschlands Forsten Goldne Römeradler horsten, An den heil'gen Göttereichen Klang die Axt mit freveln Streichen. 2. Siegend fuhr er durch die Lande, Stund schon an der Wefer Strande, Wollt' hinüber jetzt verwegen, Als ein Weib ihm trat entgegen. 3. Übermenschlich von Gebärde Drohte sie dem Sohn der Erde: „Kühner, den der Ehrgeiz blendet, Schnell zur Flucht den Fuß gewendet! 4. Jene Marken unsrer Gauen Sind dir nicht vergönnt zu schauen. Stehst am Markstein deines Lebens, Deine Siege sind vergebens. 5. Säumt der Deutsche gerne lange, Nimmer beugt er sich dem Zwange, Schlummernd mag er wohl sich strecken, Schläft er, wird ein Gott ihn wecken." 6. Drusus, da sie so gesprochen, Eilends ist er ausgebrochen, Aus den L-chauern deutscher Haine Führt er schnell das Heer zum Rheine. 7. Vor den Augen sieht er's flirren, Deutsche Waffen hört er klirren, Sausen hört er die Geschosse, Stürzt zu Boden mit dem Rosse. 8. Hat den Schenkel arg zerschlagen, Starb den Tod nach dreißig Tagen. Also wird Gott alle fällen, Die nach Deutschlands Freiheit stellen. K. Simrock. Das Grab im Busenlo. 1. Nächtlich am Vusento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder, Ans den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder 2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten Dte den Alarrch beweinen, ihres Volkes besten Toten. 3- Allzufrüh und fern der Heimat mußten sie ihn hier begraben Wahrend noch die Jugendlocken seine Schultern blond umgaben.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 197

1902 - Karlsruhe : Lang
— 197 — 2. Die neue Welt. Die ersten Europäer, die den Boden von Amerika betreten haben, sind von deutschem Stamme gewesen. Es waren die Normannen, die ihre Wohnsitze an der Küste von Norwegen hatten und von hier ans Raubzüge zur See nach den westlichen und südlichen Küstenländern Europas unternahmen. Im Jahre 863 entdeckten die Normannen die Insel Island und legten Niederlassungen aus derselben an. Einhuudertuud-zwanzig Jahre darnach entdeckte der Isländer Erik Rotbart Grönland und führte Kolonisten ans die noch unbewohnte Halb-insel. ^Die isländischen Niederlassungen ans Grönland zählten Zwei Städte und sechzehn Kirchensprengel und bestanden über 400 Jahre. Isländer, die um das Jahr 1000 nach Grönland fahren wollten, aber vom Sturme verschlagen wurden, entdeckten die Ostküste des nordamerikanischen Festlandes. Bald daraus wurden nicht nur die Küstenländer bis in die Gegend des Hudsonstromes besucht, sondern auch Niederlassungen in dem Gebiete des heutigen Staates Massachusetts angelegt. Die normannischen Kolonien in Amerika gingen im Laufe der nächsten Jahrhunderte wieder unter, und die Kunde von ihnen blieb nur in den alten Volksliedern der Isländer erhalten. Mittelamerika wurde durch den Genuesen Christoph Kolumbus entdeckt.^ Derselbe, ein weitgereister, vielerfahrener Seemann, kam auf den Gedanken, man müsse wegen der Kugelgestalt der Erde durch eine Fahrt gegen Westen über den Atlantischen Ozean zuletzt nach Indien kommen.^ Er wandte sich an den König von Portugal mit der Bitte um Schiffe; allein er wurde abgewiesen. Nun begab er sich nach Spanien und erlangte nach achtjährigen Bemühungen von König Ferdinand dem Katholischen drei kleine schiffe mit 120 Mann Besatzung. Mit diesen fuhr er am 3. August 1492 von dem kleinen Hasen Palos aus und erreichte am 12. Oktober die Insel Guanahani und bald darauf Cuba und Haiti. Bei seiner Rückkunft nach Spanien wurden ihm die höchsten Ehren erwiesen; bald aber erfuhr er bittere Kränkungen, und das vor seiner Aussahrt gemachte Versprechen, daß er zum Vizekönige der von ihm entdeckten Länder ernannt werde, wurde ihm vom Könige nicht gehalten. Im Jahre 1493 unternahm er seine zweite Forschungsreise mit 17 Schiffen und 1500 Mann; er entdeckte die Antillen und die Insel Jamaika. Unter seinen Begleitern waren viele, die nur in der Erwartung sich angeschlossen hatten, in dem goldreichen Westlande schnell zu großem Vermögen zu gelangen. Als sie sich hierin getäuscht sahen, empörten sie sich gegen Kolumbus und verleumdeten ihn, daß er große Mengen Goldes unterschlagen habe. Dies veran-

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 38

1902 - Karlsruhe : Lang
— 38 — 2. Kaiser Heinrich Iv. Henrich Iv. war der Sohn und Nachfolger Kaiser Heinrichs Iii. Da er bei dem Tode seines Vaters erst sechs Jahre alt war, führte seine Mutter, die Kaiserinwitwe Agnes, an leiner Statt die Regierung. Der Erzbischof Hanno von Köln und andere Fürsten des Reiches waren mit der Regierung der Kaiserin nnznsrieden. Darum strebten sie darnach, den jungen König seiner Mutter wegzunehmen und die Gewalt im Reiche zu erlang^. In der Osterzeit des Jahres 1062 befand sich der zwölfjährige Heinrich mit seiner Mutter aus der Rheininsel Kaiserswerth bei Düsseldorf. Hierher kam der Erzbischof Hanno mit mehreren Fürsten und wurde von der Kaiserin festlich bewirtet. Nach dem Essen lud Hanno den jungen König ein, das schöne Schiff zu besehen, in dem die fremden Gäste hergereist waren. Mit großer Freude stieg Heinrich in das echiff. Da ruderten die Schiffsleute eilig von der Insel weg, um den jungen König zu entführen. In Angst und mit lautem Klagen um ihren Sohn sah dies die Kaiserin.' Heinrich fürchtete, daß man ihn ermorden wolle, und stürzte sich in den Rhein. Graf Ekbert sprang ihm nach, erreichte ihn schwimmend und brachte ihn zurück in das Schiff. Nun wurde der junge König nach Köln gebracht und hier streng gehalten, und Erzbischof Hanno regierte in feinem Namen das Reich. Als Heinrich fein sechzehntes Jahr erreicht hatte, wurde er mit dem Schwerte umgürtet und für mündig erklärt. Er sollte nun selbständig das Reich regieren. Dem Erzbischof Hanno war der junge König wegen feiner Strenge abgeneigt; darum nahm er sich den Erzbischos Adalbert von Bremen zum ersten Ratgeber. Adalbert war ein ehrsüchtiger Mann und hütete sich, dem Könige zu widersprechen, auch wenn er Verkehrtes und Schädliches tun wollte. Daher tat der junge unerfahrene Heinrich vieles, was ihm feine Ehre brachte und den Haß der Fürsten und des Volkes zuzog. Die Sachsen waren dem Könige, der ans einer fränkischen Fürstenfamilie stammte, nicht günstig gesinnt; überdies hatten sie allerlei Streitigkeiten mit dem Ratgeber des Königs, dem Erzbischos Adalbert von Bremen. Heinrich beschloß, die Sachsen niederzuhalten; er baute Burgen im Sachsenlande und legte starke Besatzungen hinein. Darüber wurden die Sachsen sehr erbittert und klagten, daß Heinrich sie wie Knechte behandle. Im Jahre 1073 brach ein Ausstand im Sachsenlande aus; 80 000 wehrhafte ^ Männer schwuren zusammen, daß sie das Unrecht und die Gewalttat, die Heinrich an ihnen verübe, abwehren wollten. Heinrich wurde von ihnen in der Harzburg

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 164

1902 - Karlsruhe : Lang
— 164 — * Städten Zljrus und Sidon; von diesen Städten war die ägyptische Küste etwa 35 Meilen,*) die kleinasiatische um ein geringes weiter entsernt. Von Sidon bis zur Insel Cypern betrug die Entfernung etwa 30 Meilen und von hier bis zur Insel Rhodus das Doppelte. Von der Insel Rhodus aber konnte man mit ganz kurzen Fahrten von Insel zu Insel durch den Archipelagus Kreta und Griechenland und von hier aus mit Leichtigkeit Italien, Sizilien, Sardinien und die Küstenländer am Nordrande des Mittelländischen Meeres erreichen. Fast noch weniger Schwierigkeit machte die Fahrt längs der Nordküste von Afrika bis zu der Meerenge von Gibraltar oder, wie man damals jagte, bis zu den Säulen des Herkules. So lange die Schiffe noch unvollkommen waren, fuhren die Phönizier nur an den Küsten hin; später bauten sie größere Schiffe, zu denen ihnen die Cedern des Libanon vortreffliches Bauholz lieferten, und lernten die Fahrt zur Nachtzeit nach dem Stande der Gestirne richten. Nun befuhren sie das offene Meer, wagten sich sogar hinaus in den Atlantischen Ozean und drangen bis nach England und selbst in die Nordsee und Ostsee vor. Phönizische Seefahrer-haben schon 700 Jahre vor Christi Geburt, vom Roten Meere ausführend, das Kap der guten Hoffnung besucht und ganz Asrika umschifft. Überall legten sie an den Küsten des Festlandes und auf den Inseln Niederlassungen an, in die von den Einwohnern der benachbarten Länder alle möglichen Erzeugnisse des Bodens und des Gewerbsleißes zusammengebracht und von den Phöniziern gekauft und eingetauscht wurden. Auch mit den Euphratländern und selbst mit Indien hatten die Phönizier einen Handelsverkehr. Vom Mittelmeere führte eine Karawanenstraße an den Euphrat und den Persischen Meerbusen, aus der Tausende von Kamelen die Erzeugnisse Indiens: Elfenbein, Perlen, Gewürze, Goldkörner, Zinn nach Tyrus und Sidon brachten. Die Phönizier-waren aber nicht nur tüchtige Seefahrer und Handelsleute, sondern sie übertrafen auch alle Völker der alten Welt an Gewerb-fleiß. _ In den phönizifchen Städten waren zahllose Fabriken; dort fertigte man Gegenstände aus Glas, dessen Erfinder die Phönizier waren, Geräte, Waffen, Schmucksachen aus Bronze, zu der das Kupfer aus den spanischen, von Phöniziern angelegten und mit Verwendung von Sklaven betriebenen Bergwerken, das Zinn ans Britannien und Indien geholt wurde, Schmuckgegenstände aus Elfenbein und Bernstein, den die Phönizier an der Ostseeküste eintauschten. Das berühmteste Erzeugnis des phöni-zischen Gewerbfleißes waren die Purpurstoffe, aus seiner Wolle gewebt und mit dem Laste der Purpurschnecke, welche an der Küste von Palästina häufig war, gelblich, hochrot oder blaurot *) Etwa soweit als Basel von Mannheim und Mainz.

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 226

1902 - Karlsruhe : Lang
— 226 — Weiber und baten unter Tränen ihre Männer, sie möchten sie ja nicht in die Knechtschaft der Römer fallen lassen. Die Schlacht begann. Mit Ungestüm stürmten die feindlichen Reiter gegen einander. Von den Wurfgeschossen wurde gar kein Gebrauch gemacht, man rückte sich zu Leibe und kämpfte mit dem Schwerte. Geschlossen eilten die Sueben vor und deckten sich gegen die feindlichen Schwertstreiche mit den Schilden. Da kletterten die. Römer auf das Schilddach hinaus, rissen die Schilde auseinander und verwundeten die Feinde von oben herab. Blutig wurde gestritten. Die Kriegskunst der Römer und ihre bessere Bewaffnung trugen den Sieg davon. Die Germanen flohen eiligst zum Rheine. Nur wenige retteten sich durch Schwimmen oder aus Kähnen ans andere Ufer. Unter diesen war auch Ariovist, der auf einem kleinen Fahrzeuge über Seit Strom fuhr. Ariovist hatte zwei Weiber, beide kamen auf der Flucht um. Von seinen zwei Töchtern wurde die eine gefangen, die andere niedergehauen. Als die Kunde von der Schlacht über den Rhein kam, traten die Sueven, die schon an den Fluß vorgedrungen waren, den Rückzug nach Hanse an. So wurden die Römer Herr des Elfasses. Diese Schlacht wurde im Jahre 58 vor Christus wahrscheinlich bei Sennheim aus dem Ochsenselde geschlagen. Acht Jahre lang kämpfte Cäsar in Gallien: von 58—50. Das ganze Land zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Rheine kam unter die römische Herrsch äst, auch Lothringen wurde damit ein Bestandteil des römischen Reiches. 3. Das Reichsland unter römischer Herrschast. Da schon zur Zeit Cäsars germanische Stämme aus dem linken Rheinufer saßen, nannten die Römer das Gebiet längs des Rheines von Basel bis Koblenz Provinz Obergermanien. Lothringen wurde zur Provinz Belgien gerechnet, deren Hauptstadt Trier war. Der günstige Einfluß der neuen Herrschaft zeigte sich bald nach manchen Seiten. Gut gepflasterte römische Straßen durchschnitten das Land in verschiedenen Richtungen. Von Basel gelangte man auf der Hauptstraße nach Ca mb es oder Kembs. An derselben Straße drei Stunden nordwärts lag ©tabula oder Banzenheim. Dann zog sich die Straße nach Altbreisach, das damals noch auf dem linken Rheinufer lag. und von da nach Argentovaria oder Horburg. Derselbe Weg führte nordwärts nach Helvetus oder Eli und dann nach Straßburg. Von hier zweigte sich eine Straße nach Norden über Lauterburg nach Rheinzabern ab und eine andere über tres Tabernae oder Zabern, Saarburg, Dieuze, Deline nach Metz. Diese Straßen samt den neugegründeten Städten belebten bald

9. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 15

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
15 Die Lage Deutschlands. (Mitteleuropäische Einheitszeit). Siehe Abb. §10 und die daneben stehende Tabelle. Anmerkung: Die Staaten Europas, die sich den Greenwicher Zeitzonen noch nicht an- geschlossen haben, sondern ihre Einheitszeit nach der Zeit der Landeshauptstadt einrichten, sind fettgedruckt. Die Ziffer in Klammern gibt an, wieviel die Uhren nach der bett. Zonenzeit zu früh oder zu spät gehen. Westeuropäische Einheitszeit Meridian von Greenwich Großbritan- nien Niederlande Belgien Frankreich Portugal (— 37 Min.) Spanien Die Verein. Staaten und Kanada sind in 6 Greenwicher Zeitzonen eingeteilt, für die folgerichtig der 60., 75., 90., 105., 120. und 135.° w. v. Gr. maßgebend sind. Die Zeiten haben besondere Namen; die des 60. Grades heißt Atlantische Einheitszeit, die des 75. die Ost» liche Einheitszeit, die des 90. Zentral-Einheitszeit usw. 6. Der Westpunkt Deutschlands liegt unter 6°, der Ostpunkt unter 23° ö. v. Gr. Zeitunterschied also 68 Minuten. Nachrechnen: 23—6 = 17 mal 4 Minuten. c) Die Lage Deutschlands zu den angrenzenden Meeren und Gebirgen. 7. Deutschland hat im Norden und Süden bestimmte Natnrgrenzen; es reicht § 11 vom „Fels zum Meer", von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Von größter Wichtigkeit ist die Seegrenze (Schutz vor Feinden, Handelsmöglichkeit). Frei- lich ist unsere Nordseeküste im ganzen für die Schiffahrt sehr ungünstig (Watten- küste), aber Dollart und Jadebusen, Weser- und Elbmündung gestatten die Ein- fahrt der größten Seeschiffe, so daß hier die Welthäfen Bremen und Ham- bürg, der Kriegshafen Wilhelmshaven und der Ende der Wer Jahre außer- ordentlich erweiterte Emdener Hafen aufblühen konnten. Zur Zeit der Hansa war die Ostsee am wichtigsten (Grund!), heute ist es die Nordsee (Grund! Deutsch- land heute die zweitgrößte Handelsmacht der Welt). 8. Im Osten sind die Grenzen Deutschlands ganz, im Westen zum großen Teil „osfen". Im Westen das Belforter Tor (Burgundische Pforte) zwischen Was- genwald und Schweizer Jura und das offene Lothringen. Nach Osten wurde die Mitteleurop. Osteuropäische Einheitszeit Einheitszeit 15. Grad 30. Grad östl. von Gr. östl. von Gr. Schweden Ruhland Norwegen ( + I1/4 Min.) Dänemark Rumänien Deutschland Bulgarien Luxemburg Ostl. Türkei die Schweiz Ägypten Österr.-Ung. Britisch-Süd- Serbien afrika Bosnien Westl. Türkei Italien Griechenland ( + 35 Min.) Kongostaat Deutsch-Süd- westafrika Einheitszeit des 12v. Grades östl. von Gr. (4-3 Stunden der Greenw. Zeit) Chiues. Küste Westliches Australien Einheitszeit des 135. Grades östl. von Gr. <->-9 Stunden der Greenw. Zeit) Japan Südaustralien Einheitszeit des 15v. Grades östl. von Gr. (-<-10 Stundender Greenw. Zeit) Ostliches Australien Abb. § 10. Zeitzonen. I Westeuro- päische, Ii Mitteleuro- päische, Iii Osteuro- päische Zeit.

10. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 95

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
95 Das Westdeutschewefland. ___§ 64 Abb. 3, §64. Frühlingssturmflut in der Nordsee. (Aus dem Illustr. Deutschen Flottenkäender, Verlag Wilh. Köhler, Minden. Preis geb. 1 Mk.) Das Bild zeigt uns so recht deutlich die furchtbare Gewalt der Naturkräfte, mit denen die Küstenbewohner der Nordsee von alters her im Kampfe liegen. Haushoch schleudert der wütende Weststnrm die schaumgekrönten Nordseewogen empor. Abb. 4, §64. Schiffswrack im Wattenmeere. Wehe dem Schiff, das bei rasendem Weststurm aus der offenen Nordsee ins Wattenmeer verschlagen wird! Wie in grimmigem Zorne wird das Fahrzeug krachend ans die Wattenbank geschleudert wo es dann später wie ein Koloß aus dem seichten Wasser herausragt, dem riesigen Elefanten vergleichbar, der auf dem südafrikanischen Feld verendend hingestreckt liegt. 4. Helgoland ist keine Marschinsel, sondern ein dreikantiges, 13/4 km langes Stück Gebirge von 60 m Höhe, ein „Tafelberg". (Wie kann hier Ge- birge sein?) Die Insel tauschte Kaiser Wilhelm Ii. 1890 von den Engländern gegen afrikanisches Gebiet ein. Wichtigkeit der stark befestigten Insel! das „deutsche Gibraltar"! seit 1910 Kriegshafen. Schönheit der Insel: Rotes Gestein (Ton-
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